Hauptprüfung 05. und 06.01.2018 in Görlsdorf / Brandenburg

Organisatoren vor Ort: Wildmeister Matthias Meyer, Revierleiter Thomas Wengert
Richter: Heiko Wessendorf VH, Ruedi Wyss SSC
Gespanne: Peter Sladko mit 2975 Biene vom Marienbrunn und Günther Reinelt mit 3061 Flora vom Kugelmoos

In der landschaftlich schönen Uckermark, am Rande der Schorfheide, hat sich auf den wild- und erlebnisreichen Bewegungsjagden der Oettingen Spielberg´schen Verwaltung über die Jahre eine familiäre Gemeinschaft von Schweißhundführern aus VH, KBGS und SSC gebildet.
Grundsätzlich ist zu erwähnen, dass aufgrund des Wildreichtums und der hohen Gesamtstrecke auch eine Portion Mut dazu gehört hier eine Hauptprüfung zu melden. Kleinigkeiten können hier durchaus zu einer Herausforderung werden.

Akribisch organisiert wurden die Suchen nach Ende des ersten Treibens von Wildmeister Matthias Meyer an die Richter und das Prüfungsgespann Peter Sladko mit Biene vom Marienbrunn durchgestellt und es erfolgte eine Einweisung in die jagdlichen Vorkommnisse. Am ersten Stand wurde ein von Hunden angejagtes Stück Damwild beschossen und es wurde Pansen am Anschuss gemeldet. Auf der Suche nach etwas grünen Inhalt wurden wir alsbald fündig und sahen – den kompletten Pansen… lediglich die Hunde hatten das im Schwung befindliche Stück noch gute zwei-dreihundert Meter gebracht. Biene fraß sich sozusagen über die Fährte um das Stück nach kurzer Suche in einem Graben zu finden. Diese Arbeit galt als nicht bewertbar bzw. für eine HP als nicht ausreichend. Auch der zweite Anschuss wurde mit Damwild / waidwund angesagt. Eine selbstbewusste Schussabgabe durch einige Zweige an den Rand einer Schilfpartie ließ das Gespann zunächst im Unklaren ob ein Geschoss oder nur Splitter das Stück gefasst hatten. Eine beachtliche Menge Schnitthaar ließ jedenfalls auf einen Treffer schließen. Weitere Pirschzeichen wie Gewebe, Schweiß etc. waren nicht zu finden. Biene untersuchte den Anschuss genau und folgte der angegebenen Fluchtrichtung des Rudels für etwa 50m, um alsbald auch die Gegenrichtung in Augenschein zu nehmen. Der Hundeführer ließ sie gewähren da es mit den beobachteten Angaben von Größe, Gewicht, Richtung bis hin zur Wildart ja immer so eine Sache ist. In diesem Fall jedoch schien alles zu stimmen und Biene orientierte sich abermals in die angegebene Richtung um nach ca. 150m vom See weg in den Hang zu arbeiten. Wir konnten immer noch keine Pirschzeichen finden, erkannten aber, dass Biene einen Plan hatte und zunehmend warm auf der Fährte wurde. Nach weiteren 100m zeigte sie uns unter einem Fichtenzopf ein Wundbett. Von der Stelle an konnte die Fährte mehrfach mit Schweiss bestätigt werden und nach weiteren 200 – 300m wurde das Damschmaltier am Fuße einer Fichte sitzend ausgemacht. Peter Sladko trug richtigerweise bei erster Gelegenheit den Fangschuss auf das waidwunde Stück an, ohne zu schnallen. Die Arbeit konnte mit den WZ 6FF8 bewertet werden, erbrachte einen III. Preis und einen rundum glücklichen Hundeführer.

In diesem Zusammenhang sein einmal erwähnt, dass sich jedes Gespann über eine gute erbrachte Leistung freut. Eine gute Leistung geht aber nicht immer einher mit einem hohen Preis. Der hohe Preis bedingt zunächst das zweifelhafte Glück zu haben auf einen Anschuss zu arbeiten welcher alle Möglichkeiten bietet. Auch sollten wir uns immer vor Augen halten, dass es sich bei einer Hauptprüfung um eine sachliche Leistungsprüfung des Gespanns handelt- eine Olympiade ist es nicht! Auch die Vergabe der 9 (Zusammenarbeit Hund und Führer) zur Erlangung des I. Preises soll an der Stelle Erwähnung finden. Die 9 wurde eingeführt für „herausragende Leistungen“ nicht für „Standardsituationen“ wie oben beschrieben.

In der Folge traten Günther Reinelt mit 3061 Flora vom Kugelmoos an. Matthias & Christoph Weber suchen meist im Familienrudel nach und waren so kollegial eine Schwarzwildkontrolle mit Schweißbestätigung an das Prüfungsgespann abzugeben. Flora suchte sehr arbeitsfreudig und zügig die in der Bestätigung schnell nachlassende Wundfährte. Nach ca. 1,5 km endete die Suche – inzwischen ohne Bestätigung – aber bis dorthin sicher auf der Fährte, in einem endlosen Schilfgürtel eines Sees. Diese Arbeit musste hier am Nachmittag ergebnislos abgebrochen werden und es konnte auch nicht von einer schwereren Verletzung des Schwarzkittels ausgegangen werden. Am Folgetag stand ein Gebrechschuss auf einen Überläufer an. Die Richter wohl, nicht aber das Prüfungsgespann, wussten, dass das Stück aller Voraussicht nach bereits erlegt worden war. Nach genauer Untersuchung des Anschusses fand Günther Reinelt Knochen sowie Zahnsplitter und legte die Hündin zur Fährte. Das Gespann arbeitete die mit Schweiß zu bestätigende Fährte zügig bis schnell und Flora ließ erneut ihren Vorwärtswillen erkennen. An einem Weg bögelte sie um sich zu korrigieren und arbeitete weitere 500m bis zu dem Stand an welchem das Stück erlegt worden war. Zwar war diese Arbeit aufgrund der Fährtenlänge grundsätzlich bewertbar, erschien den Richtern aber im Hinblick auf weitere Möglichkeiten noch etwas zu dünn für eine HP. Nach Ende des Treibens wurde an dem Tag noch eine starke Sau gemeldet welche deutlich gezeichnet hatte. Erst ca. 50 bis 100m hinter dem Anschuss wurde Schweiß gefunden und Flora war erneut am straff gespannten vorderen Ende des Schweißriemens. Vorkommendes Wild ließen sie im Arbeitseifer die Fährte auch mal kurz überschießen was von dem Hundeführer aber sofort erkannt wurde. Mit regelmäßiger Bestätigung ging die Suche in kupiertem Gelände einige Hundert Meter durch einen Altholzkomplex. Über einen schlammigen Weg hinweg folgten wir dem Gespann in eine mehrere Hektar große Verjüngs- und Kulturfläche mit Hainbuche, Douglasie und Brombeere. Insbesondere die Dornenpartien ließen deutlich erkennen, dass dort noch eine ganze Menge anderer Sauen ihr Heim haben. Weitere Schweißbestätigung bot dem Gespann die Sicherheit richtig zu sein, als plötzlich das gesuchte Stück mit vollem Körpereinsatz in unsere Richtung die allgemeine Sicherheit kurzzeitig in Frage stellte. Nachdem Flora aus der Halsung war folgte sie dem Stück und gab nach kurzer Hetze Standlaut. Schemenhaft konnten wir das starke Stück ausmachen. Nach dem ersten Fangschuss wurde die Hündin sicherer und der zweite Schuss beendete die Nachsuche auf eine Sau +80Kg mit Waidwund-Keulentreffer. Die Arbeit wurde bewertet mit 6667 und einem II. Preis.

Am Abend in der gemeinsamen Unterkunft war bei der Preisvergabe auch Günther Reinelt die Freude über die gute Leistung seiner Flora anzumerken und die Prüfung konnte in der kameradschaftlichen Runde der Hundeführer ausklingen.

Ein besonderer Dank sei Matthias Meyer und Thomas Wengert für die gute Organisation und SD Franz-Albrecht Erbprinz zu Oettingen Spielberg für die Möglichkeit zur Durchführung der Hauptprüfung gesagt.

Heiko Wessendorf

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